CDU Wuppertal

Jürgen Hardt, MdB (CDU): Kritik an Impfstrategie nicht gerechtfertigt – Impfstoffmengen entsprechen der Vorhersage, der Planung und der Möglichkeiten

Zur Diskussion um die Impfstrategie des Bundes und der Länder erklärt der Bundestagsabgeordnete für Remscheid, Solingen, Wuppertal II (Cronenberg und Ronsdorf), Jürgen Hardt, CDU:

Die Mitglieder der CDU/CSU-Bundestagsfraktion haben sich heute intensiv mit den Bundesministern Jens Spahn und Helge Braun über die Impfstrategie und die Kritik daran ausgetauscht. Ich komme zu dem Ergebnis, dass die teilweise sehr harsch vorgetragene Kritik ungerechtfertigt ist:

Deutschland erwartet aufgrund europäischer und natio­naler Bestellungen 90 Millionen Dosen allein von Biontech. Bisher sind bereits 1,3 Millionen Dosen dieses derzeit einzigen zugelassenen Impfstoffs ausgeliefert. Bis Ende des Monats werden insgesamt 4 Millionen Dosen des Biontech-Impfstoffs ausgeliefert sein. Hätte Deutschland noch mehr bestellt, wäre zum jetzigen Zeitpunkt keine einzige Ampulle zusätzlich verfügbar.

Vom Impfstoff der Firma Moderna, dessen Zulassung in den nächsten Tagen erwartet wird, erhält Deutschland weitere 50 Millionen Dosen; die Lieferung wird rasch nach Zulassung beginnen. Von den weiteren fünf aussichts­reichen Impfstoff-Kandidaten erwartet Deutschland ebenfalls hohe Mengen, so dass die Bestellungen den deutschen Bedarf um ein Mehrfaches übersteigen.

Es war richtig, die Impfstoffentwicklung und -bestellung EU-weit zu koordinieren. Denn nationale Alleingänge nützen nichts, weil das Virus keine Grenzen kennt.

Ich rechne damit, dass schon in wenigen Wochen mehr Impfstoff zur Verfügung steht, als zügig verimpft werden kann. Deshalb muss der Schwerpunkt jetzt auf der Transport- und Verteilungslogistik liegen, damit alle, die impfen dürfen, auch an der Impfung mitwirken können. Spätestens im 2. Quartal des Jahres 2021 wird jeder geimpft werden können, der geimpft werden will, so meine Einschätzung.

Ich gehe auch davon aus, dass der aktuelle Lockdown bis Ende des Monats verlängert wird. Auch der Schulbetrieb wird nicht wieder normal losgehen können. Denn Schulen sind möglicherweise doch stärker "Infektionsbrücken" als bisher vermutet – Kinder selbst zeigen vielleicht keine Symptome, könnten jedoch dennoch das Virus übertragen.

In den nächsten Wochen werden wir hoffentlich einen deutlichen Rückgang der Zahl der Todesfälle erleben, weil Personen mit hohem Risiko vorrangig geimpft werden. Doch auch für Menschen ohne Vorbelastung besteht durch COVID-19 ein hohes Risiko. Deshalb wird uns die Vorsicht nach der AHA-Regel: Abstand - Hygiene - Alltagsmaske mit Sicherheit noch bis in den Sommer begleiten.